Noelle´s Geburt

Noelle´s Geburt

Es ist so schön, den Geburtsbericht zu lesen.

Vielen Dank für die Worte!

                                                                                                                                                                           

 

Geburt Noelle

 

Eigentlich bin ich ein Mensch, der gerne alles akribisch plant & Listen schreibt.

Bei der Geburt unserer Tochter war es das erste Mal nicht so.

Ich wusste nur, wie ich es gerne hätte und habe intuitiv darauf vertraut, dass es auch so werden würde.

Und siehe da: es wurde wie geplant, meine ungeplante Wunsch-Spontangeburt ohne Komplikationen!

Vor ziemlich genau 1 Jahr wurde ich schwanger. Ein lang gehegter Wunsch wurde für mich endlich wahr und auch mein Partner Marco, der schon ein erwachsenes Kind hat, war überglücklich.

Unsere Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und neben all den normalen Schwangerschaftsbeschwerden, war ich die glücklichste Mom-to-be der Welt.

Im 7.Monat sind wir noch umgezogen, der Nestbau war voll im Gange.

Alles sollte perfekt sein, wenn unsere kleine Tochter das Licht der Welt erblickt.

Zum Jahreswechsel hin, hatten wir alles vorbereitet und waren entspannt- das Kinderzimmer war fertig, die Krankenhaustasche gepackt.

ET war der 06.02., aber wir waren bereit- von uns aus konnte es losgehen.

 

Am Sonntag, den 28.01. wachte ich 06:00 Uhr auf. Beim Weg ins Badezimmer bemerkte ich überrascht, dass meine Fruchtblase geplatzt war. Ich konnte es erst gar nicht glauben, war aber dennoch sehr ruhig und unaufgeregt. Dies sieht mir eigentlich gar nicht ähnlich- sollte sich aber so durch die komplette Geburt ziehen. Ich fühlte mich ruhig, geerdet, gut vorbereitet und machte mir gar keine großen Gedanken oder Sorgen. Ich ließ mich die ganze Zeit einfach von meinem Bauchgefühl leiten und in der liebevollen Begleitung von Marco und Peggy treiben.    Gegen 07:00 Uhr weckte ich Marco auf und erzählte von meinem Blasensprung!                      „Es geht bald los!!!“ Wir beschlossen auf anraten von Peggy im Vorbereitungskurs, uns nochmal kurz hinzulegen und sie gegen 09:00 Uhr anzurufen.

Peggy lernte ich im Juli kennen- ich war gerade erst im 3. Monat. Durch eine Freundin wurde sie mir empfohlen. Wir telefonierten miteinander und ich bat um ein baldiges Treffen.

Peggy fragte mich, ob das für mich schon Sinn machen würde, so früh in der Schwangerschaft?

Aber ich wusste, dass ich den Menschen unbedingt erst mal persönlich kennenlernen muss, bevor ich mir sicher sein kann, die wohl wundervollste Reise meines Lebens von ihr begleiten zu lassen.

Ich fand Peggy sofort sympathisch und fühlte mich ab unseren 1. Termin von ihr gut beraten und ernst genommen. Nach 2 weiteren Treffen war für mich klar- ich möchte, dass sie uns zur Geburt begleitet.

Und so war es, dass sie neben meinem Freund während und nach der Geburt zu meinem 2.Fels in der Brandung wurde. Sie kannte uns beide durch die Kurse und Einzeltermine ganz gut, meine Sorgen und Ängste, unsere Sorgen und Ängste, die Vorstellungen unserer Geburt. Ich mochte sofort ihre ruhige, positive  Art, ihre angewendeten Techniken und Behandlungen und ihre Einstellung zu allen geburtsrelevanten Themen und die Zeit danach.

 

Gegen 09:00 Uhr riefen wir bei Peggy an und sie meldete sich für 12:00 Uhr bei uns zuhause an.

Bis dahin hatte ich keine Wehen, eher einen periodenähnlichen Schmerz und mir ging es gut.

Wir machten ein CTG und Peggy untersuchte mich. Die Herztöne unserer kleinen waren in Ordnung und der Muttermund war noch komplett geschlossen.

Peggy  gab mir wehenanregende Globuli und einen Gewürztee, setzte mir nochmal eine Akupunktur und zeigte mir nochmal ein paar förderliche Übungen. Wir verabredeten uns auf 19:00 Uhr im Krankenhaus mit ihr.

Nachmittags aßen wir noch etwas, versuchten uns noch bisschen auszuruhen, beluden das Auto, machten uns fertig zu Abreise und versorgten noch unser Fellkind.

Inzwischen befand ich mich in der Latenzphase, welche sich noch ziemlich gut übers Sofa gelehnt aushalten ließ. Auf dem Weg ins Krankenhaus war es dann schon unangenehm so sitzend ausharren zu müssen.

Auf der Geburtsstation angekommen, begrüßte uns schon Peggy.

Wir absolvierten die Aufnahme samt aller nötigen Untersuchungen und Vorbereitungen unter leichter Wehentätigkeit.

Gegen 20:00 Uhr klärte uns eine Ärztin über die Geburt auf und über die nötige Einleitung ab 00:00 Uhr, falls es vorher nicht allein los geht.

21:00 Uhr gingen wir mit Peggy in den Kreißsaal und richteten uns ein. Wir versuchten mittels Einlauf, Globuli, Akupunktur, Bauchmassage und Badewanne die Wehentätigkeit zu fördern.

Diese waren immer noch sehr unregelmäßig und von niedriger Intensität. Der Muttermund war zu dieser Zeit erst 1cm geöffnet.

Wir mutmaßten, dass es alles noch sehr lang dauern würde.

Kurz nach Mitternacht bekam ich die 1. Einleitungstablette. Ab jetzt sollte ich diese im 4h-Takt bekommen.

Gegen 01:00 Uhr kamen die Wehen dann alle 4 Minuten. Ich empfand sie als sehr schmerzhaft und fühlte mich schon zu Beginn sehr überrollt davon..

Mein Marco war immer an meiner Seite und bot mir die größte Stütze, die es in solch einer Situation nur geben kann. Und mit Peggy an unserer Seite, fühlte ich mich die ganze Zeit gut aufgehoben und geborgen.

Um die Schmerzen und Wehen gut veratmen zu können, rotierte ich zwischen Bett, Sprossenwand, Pezziball und Badewanne hin und her. Im warmen Wasser konnte ich in den kurzen Wehenpausen am besten etwas entspannen. Ansonsten haben mir die Seile an der Decke und die Fußstützen am Bett richtig gut geholfen

Hatte ich mir vorher vorgestellt viel im Stehen und im Vierfüßlerstand zu veratmen oder zu gebären- so fühlte ich mich doch im Liegen oder halbsitzend  oft viel wohler und brachte unsere Tochter letztendlich auch so zur Welt.

Mittlerweile war es gegen 02:30 Uhr. Ich schaute gefühlt alle halbe Stunde zur Uhr und empfand, dass die Zeit einfach viel zu langsam verging- die Schmerzen jedoch für meine Verhältnisse langsam unerträglich wurden. Die Wehe kamen mittlerweile alle 2 Minuten- also kaum Zeit zu verschnaufen. Trotzdem schliefen Marco und ich in den sehr kurzen Wehenpausen immer mal wieder kurz ein. Was waren wir müde!

Gegen 03:00 Uhr bin ich wieder in die Badewanne. Im Anschluss habe ich versucht mich im Stehen- abgestützt und das Becken kreisend- etwas zu entspannen.

Als Peggy einmal draußen war- ich weiß nicht mehr die Uhrzeit, vielleicht gegen 04:00 Uhr- wurde mir alles zu viel Nachdem ich mich vor Schmerzen übergeben hatte, machte ich Marco mit großem Nachdruck klar, dass er sofort Peggy holen soll. Ich halte es nicht mehr aus und möchte jetzt sofort ein Schmerzmittel. Ich hatte vorher festgelegt, dass ich keinerlei Schmerzmittel bekommen möchte und doch meinte ich es in diesem Moment todernst! Trotzdem holte er Peggy nicht rein. Ich kann mich noch genau erinnern, wie sauer ich gewesen war!J Als Peggy kam, bat ich sie sofort um Schmerzmittel. Sie wollte erst mal ein CTG machen und Muttermund tasten und schauen, wie es aussieht. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, es nicht mehr lang auszuhalten und bat erneut um Erlösung.

 

Sie schaute mich an und sagte „ Nicole, was soll ich dir denn jetzt noch geben, dein Baby

kommt gleich!“…. und dieser Satz hat mich dann so überrascht und überwältigt…oft weinen wir noch heute, wenn wir daran denken!

 

Es war gegen  05:00 Uhr, meine Beine zitterten, Marco und Peggy massierten sie mit Öl und versuchten mir Entspannung zu schenken.

Ich veratmete und schrie so laut ich konnte, um die Wehen besser durchzustehen. Plötzlich hatte ich einen unstillbaren Durst und Marco musste mir ständig Wasser reichen.

Gegen 05:45 Uhr spürte ich den typischen Druck nach unten- Peggy lächelte- denn es bedeutete es geht gleich los mit den Presswehen. Ich ging trotzdem nochmal zur Toilette. Danach hatte ich wohl stehend am Bett die erste Presswehe. Ich spürte, wie der Kopf unseres Babys stark nach unten gegen den Beckenbogen drückte. Erneutes CTG- und der Muttermund war nun vollständig geöffnet. Es ging nun auf einmal alles sehr schnell. Die Ärztin wurde gegen 06:00 Uhr gerufen.

Ich saß im Bett, stützte die Füße vorn ab und schob bei jeder Wehe mit so sehr es ging.

Peggy zeigte Marco, dass man schon die Haare unserer Tochter sehen konnte und nach der nächsten Wehe war schon der ganze Kopf zu sehen. Da war der Papa schon ganz aufgeregt.

 

06:11 Uhr schob und schrie und presste ich nochmal so doll ich konnte und mit letzter Kraft- und unsere kleine Maus war endlich auf der Welt. Wir waren überglücklich und weinten und lachten und kuschelten mit ihr.  Es war wunderschön. Sie fand auch gleich die Brust und ich konnte sie das erste Mal anlegen- ein tolles Gefühl! Marco hat die Nabelschnur durchtrennt und hatte Tränen in den Augen.

Nach der U1 und anderen Untersuchungen, die ergaben, dass unsere Tochter kerngesund ist, wurden meine Geburtsverletzungen behandelt und wir haben Frühstück bekommen und konnten mit Peggy anstoßen. Was haben wir nur zusammen wundervolles geschafft???

Gegen 09:30 Uhr und bei strahlendem Sonnenschein wurden wir auf die Wochenstation verlegt.

 

Nach 3 Tagen konnten wir überglücklich nach Hause.

Kurze Zeit später hat Peggy uns das 1. Mal wieder besucht und uns toll und liebevoll durchs Wochenbett begleitet.

Jedes Mal haben wir wieder gern über die Geburt gesprochen - ein Tag, den wir nie vergessen werden und der uns für immer verbinden wird!

 

Liebe Grüße von Marco, Nicole & Noelle

 

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